Herzlich willkommen

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Blick nach draußen: Haus im Schnee © Nachelle Nocom / Unsplash Der Traum vom eigenen Haus erfüllt sich für junge Familien leider immer seltener © Nachelle Nocom / Unsplash
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Über Kosten, Förderungen und Hoffnung

Das war 2025 - unser Rückblick auf das Baujahr

Hohe Zinsen, hohe Kosten, kein Durchblick bei der Förderung
Trotz einigermaßen moderater Bauzinsen 2025 scheitern immer mehr Familien an einer Finanzierung. Denn der Finanzierungsbedarf ist heute deutlich höher, als noch vor wenigen Jahren: Allein die Materialkosten sind in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent gestiegen, die Kosten für Baugrundstücke haben sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt, die Immobilienpreise sind in vielen Regionen hoch.

Auch der Eigenkapitalbedarf ist deutlich gestiegen: Laut einer aktuellen Studie des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) müssen Millennials fast 14 Jahre sparen, um ausreichend Eigenkapital für den Hauskauf zu haben - doppelt so lange wie die Babyboomer in den 1980er-Jahren. Der Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung rückt damit für viele junge Menschen in Deutschland weiter in die Ferne. 
--> Der Grund für die lange Sparphase: der Immobilienpreisboom der letzten Jahre und die deutlich höhere Grunderwerbsteuer. 
--> Die Folge: Immer mehr Menschen sind beim Immobilienkauf auf Unterstützung aus der Familie angewiesen. Schenkungen und Erbschaften entscheiden heute darüber, wer sich Wohneigentum noch leisten kann.

Vor diesem Hintergrund müsste doch die Förderung eine echte Entlastung für Familien sein, oder? Doch diese Hoffnung lösen die zahlreichen Programme nicht ein. Ob KFN, KNN, WEF oder JkA – die Förderbedingungen sind oft so kompliziert, dass die Programme kaum nachgefragt werden. Mehrmals wurde in diesem Jahr kleinteilig nachgebessert, Förderbedingungen wurden geändert und angepasst, allein 25 Zinsänderungen in den Programmen der Wohnwirtschaft hat es gegeben! Dabei den Überblick zu behalten und einen guten Zeitpunkt für die Förderung abzupassen, schafft kaum ein Bauherr. 

Immerhin: Die Zinsen waren in allen Neubauprogrammen (KFN und KNN) sowie in den Programmen, die sich explizit an Familien richten, wie WEF und JkA, zum Ende des Jahres deutlich günstiger und attraktiver als zu Jahresbeginn. In einem Umfeld steigender Zinsen kann das für Familien eine deutliche Ersparnis bedeuten. Wermutstropfen aber hier: Seit dem 10. Dezember 2025 ist die 20-jährige Zinsbindung in den Programmen WEF und JkA nicht mehr verfügbar. Familien können sich die günstigen Zinsen daher noch maximal für 10 Jahre sichern.

Die Vereinfachung der Förderung durch Zusammenfassung der Programme zu einem Neubau- und einem Sanierungsprogramm hat das Bundesbauministerium derweil auf 2027 verschoben.

Für einen stimmungsaufhellenden Effekt sorgt zum Jahresende immerhin die seit Mitte Dezember reaktivierte Förderung für das Effizienzhaus 55, mit deren Hilfe der Bauüberhang abgebaut werden soll. Das Förderprogramm wird nach Angaben der Bundesregierung bereits "sehr gut angenommen". 

Zinsen steigen weiter: Bau- und Immobilienfinanzierung wird zum Jahresende und 2026 teurer
Immobilienkäufer und Bauherren müssen sich auf steigende Zinsen einstellen, schon zum Jahresende 2025 haben sich die Konditionen verteuert. So steht seit Mitte Dezember im KfW-Wohneigentumsprogramm eine 4 vor dem Komma. Auch für 2026 müssen alle, die ein Haus bauen oder kaufen wollen, mit deutlich höheren Finanzierungskosten rechnen.

Sparmotiv "Wohneigentum": Viele geben den Traum auf
Angesichts dieser Rahmenbedingungen haben viele wohl schon aufgegeben - der Traum vom Eigenheim verliert zunehmend an Boden. Nur noch 33 Prozent der Befragten nennen Wohneigentum als Sparziel – ein Rückgang um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, so das Ergebnis der Sommerumfrage 2025 der privaten Bausparkassen. Besonders bei jüngeren und mittleren Altersgruppen geht das Motiv "eigenes Zuhause" deutlich zurück.
Dieser Rückzug aus dem Eigentumswunsch verschlechtert nicht nur die Wohnsituation vieler Familien, er ist auch ein Rückzug aus einer wichtigen Säule der privaten Daseinsvorsorge. Warum diese so wichtig ist, zeigt eine andere aktuelle Studie des IW Köln. Das Ergebnis: Wer im Wohneigentum lebt, hat ein durchschnittlich sechsmal so hohes Vermögen wie Mieter – auch in derselben Einkommensgruppe. Darüber hinaus hat Wohneigentum den Vorteil, dass es als einzige Form der Altersvorsorge schon im Erwerbsalter genutzt werden kann. Zudem halten 84 Prozent der Befragten selbstgenutztes Wohneigentum für die ideale Altersvorsorge – das ist deutlich mehr Vertrauen als in die gesetzliche Rentenversicherung oder in kapitalmarktbasierte Produkte. 

 
Mit freundlicher Genehmigung von aktion-pro-eigenheim.de
© aktion-pro-eigenheim.de
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